Puhhhh! Teil 1

Puhhhh! Das war anstrengend!

Nach dem Tag Pause war ja die erste Chemo an der Reihe. Nun habe ich schon so einige bekommen, diesen Stoff allerdings noch nicht.
Man spricht in der Vorbereitungszeit immer von Hochdosis Chemo.
Nun, da ist die Erwartungshaltung eigentlich entsprechend.
Als ich auf dem Medikamentenplan gerade mal eine Infusion mit einer Laufzeit von einer Stunde gelesen habe, habe ich mich wohl ein wenig täuschen lassen.
Kurz und hälftig trifft es am ehesten.
Nun, in Verbindung mit der vorhergehenden Bestrahlung war dass schon ein grober Dämpfer auf meinen Energiehaushalt. Eigentlich gewohnt über genügend Energie zu verfügen, war diese auf einmal halbiert, ach was rede ich, geviertelt.
Nun ist der Körper darauf ausgerichtet, die fehlende Energie in Form von Nahrung wieder zu sich zu nehmen. Dumm nur wenn dir dein Körper diesen Reflex verwehrt, weil er zum einen gerade ganz andere Sorgen hat mit einem Angreifer der er nicht kennt. klar zu kommen. Zum anderen bekommt man gegen die typischen Nebenwirkungen für den Magen, Darm und die Blase. Das hat natürlich den Vorteil das man von den Nebenwirkungen wie Übelkeit, usw. weitestgehend verschont bleibt, den Körper damit allerdings auch vollkommen aus dem Konzept bringt.
Schlussfolgerung: Absolute Abgeschlagenheit!
Anfangs war es noch ein Kampf um die Kontrolle über Wachsein und instinktivem Schlaf… Letzterer hat natürlich gewonnen.
Irgendwann wird es einem zu anstrengend zu unterscheiden, ob das was man gerade erlebt hat geträumt, halb wahr oder Realität ist. Vergleichbar ist das ganze mit Fieberträumen. Wer so etwas schon einmal durchlebt hat, weiß dass es unweigerlich zu einem Rauschzustand führen kann. Und nein, den brauch ich nicht wirklich.

Zum Abend hin wurde es dann zum Glück etwas besser.
Der Hunger kam langsam wieder und ich hatte Gesellschaft von meinem Vater.
Essen und Gesellschaft gehören zusammen. Nicht dass ich jetzt aus dem Vollen geschöpft habe, aber unter dem Druck des Willens etwas essen zu müssen ging es dann doch ein wenig.

In Anbetracht des Programms für den nächsten Tag war mir schon etwas bange.
Nicht nur, dass ich noch immer die Nebenwirkungen der Bestrahlung zu spüren bekommen werde, es kam zu dem vom Vortag verabreichten Mittel noch ein Weiteres hinzu.

Was bleibt? Schlaf so fest und erholsam Du kannst, nach einem Tag voller Schlafepisoden und sammle deine Kräfte. Der Körper hat da zum Glück seine Mechanismen und so hatte ich keine Mühe mich dem einfach nur hinzugeben.

So long… Patrick

Das ist übrigens eines der Geräte, welche für die Infusionen zu ständig sind.
Diesen habe ich fotografiert, weil einer gelbe Leitung hat… normal sind die weiß. Farbig steht hier immer für Chemo.
Im Schnitt sind da so zwischen 3 und 6 gleichzeitig im Einsatz.