Was ist passiert?
Lange habe ich
nichts mehr von mir hören lassen.
Das hat natürlich seine
Gründe. Eines vorweg, nichts Schlimmes.
Nach dem Tag der Erstgabe von dem Kaninchen Serum war eine zweite geplant.
So kam es dann natürlich auch.
Im Grunde gesehen war mir das am nächsten Morgen so ziemlich egal.
Gut ausgeschlafen wurde ich sukzessive auf die erneute Infusion vorbereitet.
Um Punkt zehn Uhr wurde das Kaninchen wieder auf die Reise geschickt.
Wer aufgepasst hat, hat gemerkt, dass es dieses Mal keine Hochdosis Chemo vorweg gab.
Von daher war ich in Hinblick auf den vorherigen Tag deutlich ruhiger.
Ich wusste genau was mich erwartet und das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ohne weitere Komplikationen.
Gemerkt hat man das auch daran, dass kein Arzt mehr anwesend sein musste um den Vorgang anfangs zu überwachen. Klar wurde ich immernoch engmaschig überwacht. Die Dramatik war allerdings deutlich verflogen.
Zur Infusion wurde Fenestil vor serviert und dann gestartet.
Zeitlich gesehen habe wieder einmal nicht viel mitbekommen. Ein langsames Einnicken und es ging in das Land der Träume.
Es sollte dabei bleiben. Keine Komplikationen und ein Patient, der einfach nur in ruhe geschlafen hat.
Ein kleiner Snack noch vor dem „Schlafengehen“, etwas blöd schauen und weiter schlafen.
Langweilig! Und sehr zufriedenstellend.
Man hat sich im Therapieplan vorbehalten, das Selbe noch einmal am nächsten Tag durchzuführen.
Meine Ärzte waren mit dem Ergebnis allerdings so zufrieden, daß Sie mir einen Tag Pause gönnten.
Den habe ich natürlich ausgiebig genutzt!
Wow… endlich wieder ein Buch lesen, einen Film ansehen und etwas in den Blog schreiben.
So viel zum Plan!
Natürlich kam es anders. Ich bin kaum aus dem Bett gekommen. Ich war gerade mal zum Waschen und Essen (meist nur ansehen) aufgestanden. Den Rest des Tages hat mein Körper schon anderweitig verplant gehabt. Schlaf jetzt hallte es durch meinen Kopf.
Wer kann da schon „Nein“ sagen?
Mein Appetit wollte nicht so wirklich aufkommen. Nicht das mir übel geworden wäre oder mein Magen nicht mitgespielt hätte. Einfach keinen Hunger. Man kann sich zu einem gewissen Teil dazu zwingen etwas zu essen. Mir gelang das nicht wirklich.
Durch das viele Herumliegen und die ständige Wässerung per Infusion, war man Abends dazu gezwungen, das Überschüssige Wasser wieder los zu werden.
Folglich torkelte ich so einige Male zur Keramik.
Dann tat sich auf einmal etwas in mir. Es kam etwas Unruhe auf. Erst konnte ich es nicht wirklich erklären. Was ist los?
Dann kam die Erleuchtung durch die Verabschiedung (6 Uhr früh) meiner Nachtschwester.
„Herr Elsing, heute ist ein großer Tag für Sie! Auch wenn es nicht wirklich etwas zu befürchten gibt – Ich drücke Ihnen alle Daumen und Zehen die ich habe.“
Ich hatte es verdrängt um mir die ganzen schlimmen Phantasien aus dem Kopf zu halten!
Heute ist Tag NULL!
Kaum war die Tür zugefallen und die Nachtschwester aus dem Raum konnte ich nicht mehr länger auch nur eine Träne zurückhalten.
Ich bin wohl mit dem fettesten Grinsen und feuchten Augen eingeschlafen, die man sich so vorstellen kann!
Ich denk an dich, Patrick, alles Gute !!!
Hy mein grosser. Bin sehr stolz auf dich. Denke sejr oft an dich. L.g. und weiterhin bergauf
Hallo Patrick,
wir Warendorfer verfolgen gespannt deine Berichte und zollen dir höchsten Respekt für deine positive Einstellung und den ungebrochenen Optimismus. Du kannst stolz auf dich sein!
Weiterhin viel Kraft und ‚good luck‘ für den ‚Restart‘ und deine weitere Wandlung.
Wir sind ganz nah bei dir!
Booom! Patrice Zero Day. Das relativiert den 40sten B-day dann gleich ganz erheblich. Möge die Kurve von da aus weiter im Koordinatensystem nach rechts oben wandern! ❤️